Es gibt zahlreiche Artikel, die sich mit der Unterscheidung von Coaching, Beratung, Mentoring, Training und Therapie befassen. Und warum jetzt noch dieser? Ganz einfach, damit dir, lieber Leser meine persönliche Haltung deutlich wird.

Schublade auf und alles fein differenzieren?

Eines ist sicher nachvollziehbar, Beratung, Mentoring, Training und Therapie ist nicht Coaching. Für Coaching gibt es eine Reihe von unklaren Begriffsdeutungen. Tatsächlich gibt es aus meiner Sicht sowohl Unterscheidungen als auch Überschneidungen. Wie kompliziert allerdings der Versuch ist, alles bis ins Detail zu differenzieren, mache ich mir aus meiner Coachingpraxis an einigen Beispielen selbst nochmal klar.

Wenn ein Klient im Coaching alternative Verhaltensmuster üben und ausprobieren will, handelt es sich dabei nicht auch um Training? Falls er während Coachingprozesses zur Umsetzung seiner Ziele zusätzlich fachliche Informationen benötigt, die ich ihm geben kann, bin ich dann nicht auch als Berater gefragt?

Ich meine, dass die Ergebnisse des Coachings weit mehr durch die Persönlichkeit des Coaches geprägt sind, als manche Coaches mit einem „puren Coachingansatz“ wahrhaben wollen. Aus meiner Sicht ist wichtig und fair, dem Coachee offenzulegen, in welcher Rolle und Beziehung man sich gerade im Prozess befindet.

Ist Coaching manipulativ?

Auch wenn dies viele Coaches überhaupt nicht gerne hören, ich meine Coaching ist sehr wohl manipulativ und ich bewerte Manipulation in diesem Zusammenhang als im Sinne des Coachees positiven Impuls.

„Du kannst nicht nicht manipulieren!“ Richtig, dieses Zitat hat große Ähnlichkeit zu dem bekannten Leitsatz vom Paul Watzlawick, den alle guten Coaches kennen ;-). Und ich finde es wichtig, mir bewusst zu machen, dass ich im Coaching allein durch die Wechselwirkung mit meinem Klienten, ganz gleich ob verbal oder non-verbal, Einfluss nehme, also manipuliere.

Worauf basiert Coaching-Erfolg?

Im Coaching geht stets um das individuelle Ziel des Klienten. Mit dem Ansatz Coaching bringt nichts in den Menschen hinein, sondern holt alles aus seinen vorhandenen Ressourcen heraus, starte ich in den Coachingprozess. Im Coaching erschließen wir gemeinsam das innere Wissen des Coachees, seine ganz persönlichen Glaubenssätze, Handlungsmuster und Persönlichkeitsstrukturen. Dabei entwickeln Klienten nicht nur die Lösung, sondern finden auch einen Weg, wie sie diese Lösung umsetzen können.

Erfolg im Coaching basiert ganz wesentlich auf Individualisierung und Professionalisierung zur Person passender Vorgehensweisen und nicht auf der Anwendung diverser Methoden.